Vereinschronik des Schnupferclub Unterbuch

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Nach dem Aufstellen des Maibaumes setzten sich alle Beteiligten zu einer wohlverdienten Maß Bier nieder. Trotz Lagerfeuer war es an diesem Abend sehr kühl, man saß im Freien. Was tun, wenn es regnen sollte.

In dieser unbefriedigenden Situation entstand die Idee, sich ein Dach über den Kopf zu bauen. Es war eine provisorisch zusammengezimmerte Holzhütte mit rohbehauenen Tischen und Stühlen. In diesem urgemütlichen Schuppen Nr. 1 traf sich jung und alt aus Unterbuch und Umgebung. Das Dorfleben war wieder erwacht. Denn eine Gaststätte gab es schon lange nicht mehr. Einige führten damals bereits "a Pris Schmalzler" im Hosensack bei sich. Besonders Rembold Bernhardt förderte das Schnupfen. Bald hatte jeder eine eigene Dose und wer ohne sich angetroffen wurde, musste eine Strafgebühr (50 Pfennig) in die Vereinskasse bezahlen.

So reifte die Idee einen Schnupfclub zu gründen.

 

Der Schnupfclub Unterbuch wurde im Jahre 1969 gegründet.

 

Zu den Gründungsmitgliedern zählen:

Matthias Burlefinger, Unterbuch
Erich Färber, Unterbuch
Josef Heckel, Unterbuch †
Josef Kugler, Unterbuch Hs.Nr. 15 †
Bernhard Rembold, Hochfeld
Georg Maier, Itzing †
Oskar Mack, Buchdorf

 

Erster Vorsitzender war Mathias Burlefinger

Durch eine ständig wachsende Mitgliederzahl wurde der Schuppen zu klein, sodass in weiterer Eigeninitiative im November 1970 der Schuppen Nr. 2 gebaut wurde. In nur vierwöchiger Bauzeit und dies bei schlechten Wetterverhältnissen war ein ansehnlicher Bau aus dem Boden gestampft worden. Zur Eröffnung fand eine Weihnachtsfeier mit Versteigerung statt. Der Raum war bis auf den letzten Platz gefüllt. Mit dem Reinerlös von 800 DM konnten sämtliche Baukosten beglichen werden. Geselligkeit war Trumpf.
Trotzdem hatte es der Schnupfclub anfangs nicht leicht, um bestehen zu können. Von vielen Bürgern der näheren Umgebung wurde die Gründung des Schnupfclubs belächelt, nicht ernstgenommen bzw. als "Saufverein" abgestempelt. Dies war aber für den jungen Verein nur eine Herausforderung. Jeden Donnerstag traf man sich zum Gesellschaftstag.
Sommernachtsfeste, Grillfeste, Weihnachtsfeiern und viele andere Tätigkeiten ließen bald den letzten Kritiker verstummen.

Der Schnupfclub wurde zum festen Bestandteil der Dorfgemeinschaft. Langsam machte der nur 60 Einwohner zählende Ort Unterbuch in der näheren und weiteren Umgebung auf sich aufmerksam.

Die Vereinstracht war damals ein rot-weiß geblühmtes Hemd, schwarze Kniebundhose und rote Wadlstrümpfe. Bei den späteren Wettkämpfen waren die Unterbucher gefürchtet. Es hieß oft "Die roten sind auch wieder da!"

Am 12.08.1979 nahmen die Unterbucher Schnupfer zum ersten mal an einem Schnupfwettkampf teil. Dies war in Brunnthal. Wie von einem Fieber wurden die Unterbucher durch Gaudi und Unterhaltsamkeit des Schnupfwettkampfes angesteckt. Vo nun an hieß es dabei sein, mit machen, trainieren und kämpfen. Bei solch hohem Einsatzwillen und Wettkampfgeist sollte der Erfolg nicht lange auf sich warten.

1979 erfolgte auch die Austragung der ersten Vereinsmeisterschaft. Der damalige Sieger war Johann Ferber aus Hochfeld. Ihm folgte Hans Gayr jun. aus Unterbuch. Erst danach begann die erfolgreiche Ära von Heinrich Kugler.

10-jähriges Vereinsjubiläum mit Fahnenweihe am 06. und 07. September 1980

Mit einem Standkonzert am Dorfplatz begann das Fest. Schirmherr und Bürgermeister Helmut Treffer zapfte das erste Fass und für Unterhaltung sorgten die Musikfreunde aus Nusplingen mit ihrer 60 Mann starken Blaskapelle. Bei strahlendem Sonnenschein konnte am Festsonntag Landvolkpfarrer Bierschneider in einem feierlichen Gottesdienst die neue Vereinsfahne weihen. Als Patenverein fungierten die Schnupfer aus Brunnthal, die ja auch die Auslöser für dieses Fest waren. Viele Zuschauer und hohe Prominenz war zugegen, als über 40 Vereine duch den festlich geschmückten Ort Unterbuch marschierten. Nochmals voll gefüllt war das Festzelt, als am Abend die Böhmerländer Musikanten mit ihrer Sängerin Evi aufspielten. Dieses Jubiläum war ein herausragendes Ereignis in der Geschichte des Schnupfclub Unterbuch. Noch heute wird oft in der näheren und weiteren Umgebung davon gesprochen.

 

Fahne des Schnupfclub Unterbuch

Am 17.10.1980 wird der Schnupfclub Unterbuch ins Vereinsregister eingetragen und trägt nun folgenden Namen:
Schnupfclub Unterbuch e.V.
Sitz: Daiting OT Unterbuch

In der Jahresversammlung vom 14. März 1981 werden die Planungsunterlagen für das "Neue Vereinsheim" vorgelegt und von der Versammlung genehmigt. Aufgrund gesetzlicher Bestimmungen im sanitären Bereich war auf eine Erweiterung des bestehenden Heimes verzichtet werden. Mit dem Neubau konnte begonnen werden.
Bereits 1981 wurden Vereinsmeisterschaft und Weihnachtsfeier schon im neuen Vereinsheim durchgeführt. Die Fertigstellung erfolgte dann im folgenden Jahr. Mit einem umfangreichen Programm zur Einweihung des Vereinsheims am 04. und 05. September 1982 im Festzelt zeigt der Verein erneut seine Kameradschaft und Leistungsfähigkeit.

Das neue Vereinsheim, ein stattlicher Bau, ist ein Schmuckstück mitten in Unterbuch. Eingerahmt von zwei großen Bäumen wirkt der Bau mit seiner überdachten Terasse fast bescheiden. Der Gastraum im Erdgeschoss bietet für ca.100 Personen Platz und wird mit einem Holzofen beheizt. Im Kellerraum befinden sich Gesellschaftsraum, Küche, Abstellraum und Toiletten. Im Laufe der Jahre wurde das Heim mehrmals renoviert. Eine der größten Umbaumaßnahmen war das Unterkellern der Terasse. Unterhalt von der Terasse befindet sich heute ein großer Abstellraum mit direkter Eingangstür nach außen. Im gleichen Bauabschnitt wurde die Küche vergrößert.

1986 kleidete sich der Verein neu ein. Als neue Tracht wird nen ein rotes Samtleibchen, weißes Hemd, Lederhose oder schwarze Hose getragen.

 

Teilnahme bei Schnupfwettkämpfen und Erfolge der

Unterbucher Schnupfer

 

Wie schon erwähnt, war es am 12. August 1979, als die Unterbucher erstmalig an einem Schnupfwettkampf teilnahmen. Ohne jegliche Vorkenntnisse wurde unter Profis geschnupft. Aber man war sehr schnell mit den Regeln vertraut, nur Fingerfertigkeit und Schnelligkeit mussten noch trainiert werden.

Eine Lehrstunde bekamen die Unterbucher im April 1980 vom Präsidenten des Deutschen Schnupfverbandes, Alfons Lechler, Karlskron und Bichler Johann aus Schrobenhausen.

Schon an der 2. Schnupfweltmeisterschaft, die am 12.07.1980 in Nandelstadt ausgetragen wurde, waren die Unterbucher vertreten. Das Vierer-Team mit Gayr Martin, Ferber Johann, Stöckl Franz und Pfeifer Konrad belegte den 19. Platz von 29. teilnehmenden Mannschaften.

Den ersten Pokal in der Einzelwertung gewann Martin Gayr mit dem 25. Platz beim 7. Verbandspokal am 31.08.1981 in Schrobenhausen.

Die Teilnahme an der 3. Schnupfweltmeisterschaft am 03.07.1982 in Willisau/Schweiz war ein weiterer Meilenstein in der Geschichte des Vereins. Hier konnte unter 27 gestarteten Mannschaften der 4. Platz belegt werden. Bester Unterbucher in der Einzelwertung war Martin Gayr mit einem 8. Platz.

Bei der 4. Weltmeisterschaft am 07.04.1984 in Kössen/Österreich, scheint schon das optimale mit dem Vize-Weltmeistertitel in der Mannschaftswertung erreicht zu sein. In der Einzelwertung kommt Heinrich Kugler mit 4,94 Gramm auf den 5. Platz. Stöckl Franz wurde 9. mit 4.92 Gramm.

 

Das Jahr 1986

Dieses Jahr wird für die Unterbucher Nasensportler zum absoluten Höhepunkt in der Vereinsgeschichte. Wenn auch in den weiteren Jahren noch mehrere große Erfolge erzielt wurden, so konnte eine solch überschäumende Freude wie beim erstmaligen Gewinn der Weltmeisterschaft mit der daraus entstandenen Spontanität und Begeisterung nie mehr erreicht werden.

Gayr Martin, Kugler Heinrich, Kugler Josef, Kapfer Edmund und Vorstand Färber Erich sicherten sich den Erfolg vor den Schnupfern aus Peutenhausen. Die Freude der Schnupfer und Schlachtenbummler aus Unterbuch war unbeschreiblich. Kapfer Edmund schwenkte die mitgeführte Vereinsfahne voller Enthuiasmus auf der Bühne. Gott sei Dank hat die Fahnenstange gehalten. Trainer Max Wersinger, Schmied des Erfolges, hatte sein Ziel erreicht und entsprechend war seine Freude.
Nun galt es aber noch in der Einzelwertung zu Bestehen. Schon miteinem Erfolg in der Tasche konnte unbeschwert geschnupft werden.

Mit 4,97 Grammsicherte sich Heinrich Kugler den Weltmeistertitel.
Martin Gayr holte mit 4,96 Gramm den Vize-Weltmeistertitel.

354 Teilnehmer aus fünf Nationen waren zu dieser Weltmeisterschaft angetreten.

Fast eine ganze Woche wurde der Erfolg feucht-fröhlich im eigenen Vereinsheim gefeiert. Bisher kaum bekannt, machte nun der 60 Einwohner zählende Ort Unterbuch von sich reden. Politiker, Geschäftsleute, Persönlichkeiten und viele Bürger gratulierten zum Erfolg. Presse und Rundfunk zeigten Interesse.

 

 

Vereinsmeister des SC Unterbuch

Herren

Heinrich Kugler	23x
Martin Gayr	3x
Jürgen Ferber	3x
Josef Kugler sen.	1x
Hans Gayr	1x
Johann Ferber	1x
Josef Kugler jun.	1x

 

 

Damen

Petra Leinfelder	7x
Regina Eder	5x
Franziska Späth	4x
Evi Müller-Burkhard	3x
Marianne Strauch	2x